Gemeinsam stark:

Wie Auszubildende im St. Johannes Krankenhaus Kamenz die Probezeitgespräche meistern

Das St. Johannes Krankenhaus bildet seit September 2023 erneut neun Auszubildende zu Pflegefachkräften aus. Ende Februar endete die Probezeit für das 1. Lehrjahr. Diese sechs Monate sind wichtig für beide Seiten, denn die Schüler stehen ganz am Anfang ihres Berufslebens, und bis zum Gespräch am Ende der Probezeit kann beidseitig entschieden werden, ob man den Weg gemeinsam weitergeht. Die beiden Praxisanleiterinnen des St. Johannes Krankenhauses begleiten die Schüler von Beginn an und koordinieren das Zusammenspiel zwischen den Schülern, den Einsatzorten, Stationen und der Schule. Dabei bauen sie in den Probezeitgesprächen auf den Austausch von ehrlichem Feedback auf Augenhöhe zwischen den Ausbildern und den Auszubildenden. Herausforderungen können angesprochen aber auch Potentiale konkret benannt werden.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Schüler bereits viele theoretische und praktische Grundkenntnisse zu Pflegethemen erlangt, konnten sich an ihren Arbeitsorten eingewöhnen und in die Teams integrieren. Die Auszubildenden lernen selbstständig, werden aber durch Fachpersonal begleitet und arbeiten unter Anleitung mit den Patienten.

Mit guter Kommunikation erfolgreich durch die Ausbildung

Michael Rasche lädt nach sechs Monaten zum Probezeitgespräch ein. Anwesend sind neben dem Schüler, eine Praxisanleiterin und ein Vertreter aus der Schule. „Für mich ist es wichtig, diese Gespräche für die beiderseitige Reflexion des ersten Halbjahres zu nutzen“, so Michael Rasche. „Es gilt für Schüler und Ausbilder gleichermaßen Fragen zu beantworten, wie: Fühlen sich die Schüler wohl? Wie sind die generelle Motivation und Zuverlässigkeit? Wie sind die schulischen Leistungen? Werden wir unseren gegenseitigen Ansprüchen gerecht?“ Auch grundsätzliche Kriterien, wie Umgangsformen und Zuverlässigkeit werden besprochen.

Gute Übernahmechancen für Pflegefachkräfte

Alexandra Reppe strahlt. Sie hat ihre Probezeit erfolgreich beendet. Auf die Ausbildung und das Gespräch war sie sehr gut vorbereitet: „Die Ziele, die ich mir am Anfang der Ausbildung gestellt habe, bin ich vor dem Gespräch durchgegangen, um zu schauen, ob ich alles erreicht habe, und um mich selbst reflektieren zu können. Dabei habe ich mich am Bewertungsbogen für deine Probezeitgespräche orientiert.“ Die Praxisanleiter standen ihr jederzeit zur Verfügung und auch bei Problemen stets zur Seite. “Ich finde es schön, dass sich für jeden Einzelnen ausreichend Zeit genommen wird“, sagt Alexandra rückblickend. „Man wird fortwährend angeleitet und begleitet.“
„Es ist wichtig, dass sich beide Seiten bemühen, das Krankenhaus und wir als Praxisanleiter sowie der oder die Auszubildenden“, sagt auch Sabine Paschke. Als Praxisanleiterin begleitet sie seit vielen Jahren Schüler bei der Pflegeausbildung.

Ausbildungshilfe durch Integration und Sprachförderung

Immer häufiger spielen bei der Ausbildung im Gesundheitswesen auch Sonderprogramme, wie die Sprachförderung und Integration von Schülern mit ausländischen Wurzeln eine Rolle. Durch Kooperationen mit Bildungspartnern gelingt es dem St. Johannes nicht muttersprachliche Auszubildende erfolgreich durch die Ausbildung zu begleiten. „Angebote für ausbildungsbegleitende Sprachförderung des Bundesamts für Migration helfen unseren Schülern“ erklärt Pflegedirektor Michael Rasche.

Schau-rein Woche der offenen Unternehmen

In der dritten März-Woche ist es wieder soweit und das St. Johannes Krankenhaus öffnet die Türen während der Schau-rein-Woche. Es ist die größte zentrale Initiative der Beruflichen Orientierung im Freistaat Sachsen. Unternehmen bewerben sich gezielt bei den Schülern ab Klasse 8 mit Angeboten zur Berufsausbildung. „Der Schau-rein-Tag ist für uns Ausbilder im St. Johannes ein wichtiger Termin, der jedes Jahr großen Zuspruch erhält. Auch 2024 sind wieder alle 16 Plätze ausgebucht“, sagt Sabine Paschke. Gemeinsam mit der Pflegedirektion stellen die Praxisanleiterinnen für diese Tage ein vielfältiges Programm aus Informationen und Rundgang zusammen, so dass die Teilnehmer viele Möglichkeiten haben ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Sie wollen im nächsten Jahr (2025) teilnehmen? Eine rechtzeitige Anmeldung auf der Plattform www.schau-rein-sachsen.de sichert die Teilnahme 2025.

Aus- und Weiterbildung im St. Johannes Krankenhaus