Neuer Gynäkologe praktiziert ab 1. August im MVZ
Dr. Harald Lengies übernimmt ab 1. August 2024 die ärztliche Versorgung in der gynäkologischen Praxis im medizinischen Versorgungszentrum am Krankenhaus in Kamenz. Termine können fortlaufend vereinbart werden.
Ein glücklicher Zufall: Der Weg nach Kamenz
Kamenz. Es erscheint wie eine Fügung. Dr. Harald Lengies wurde auf eine Anzeige des Kamenzer St. Johannes Krankenhauses aufgrund der Namensgleichheit aufmerksam, da seine Laufbahn als Gynäkologe 1987 im gleichnamigen St. Johannes-Hospital in Duisburg begann.
Vor knapp vier Wochen, am Johannistag, besuchte er erstmals das St. Johannes Krankenhaus und sprach mit Geschäftsführer Lutz Möller. „Mich begeisterte die menschlich zugewandte Atmosphäre im Krankenhaus, die freundliche Offenheit der Mitarbeiter“, sagt Dr. Lengies über seinen ersten Eindruck. Ein Seelsorger, der Andachten für Eltern von Sternenkindern hält, und die Gegebenheiten im gynäkologischen MVZ gefielen dem Mediziner, der auf eine nahezu 30-jährige, selbstständige Tätigkeit als Frauenarzt in eigener Praxis zurückblickt.
Berufliche Stationen und besondere Begegnungen
Nach anfänglicher chirurgischer Ausbildung in Duisburg und Israel begann seine Laufbahn zum Facharzt im St. Johannes-Hospital in Duisburg. Es gehörte wohl zum Schicksal, dass ihm dort bei etwa 2000 Geburten jährlich gerade eine sächsische Hebamme wertvolle geburtshilfliche Kenntnisse vermittelt hat. Was ihn damals besonders beeindruckt hat und unvergessen blieb, war die außergewöhnliche Herzlichkeit, die sie dabei den Gebärenden entgegenbrachte.
Die Geburt seiner ersten Tochter führte zu seinem Wechsel ins Bethesda-Krankenhaus in Duisburg. Auch im Bethesda kamen ca. 2000 Kinder jährlich zur Welt. Es war damals die zweite Klinik in Deutschland, die Maßstäbe für eine familienorientierte Geburtshilfe setzte. Die Schwerpunktklinik deckte das gesamte gynäkologische Spektrum ab und war zudem spezialisiert auf das komplette Spektrum der Brustchirurgie. Da eine Tätigkeit als Oberarzt in solch einer Klinik nicht mit dem Familienleben zu vereinbaren war, ließ sich Dr. Lengies 1995 im Rheinland als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe nieder. Seit jeher habe er einen besonderen Blick für psychosomatische Zusammenhänge, sagt der Facharzt, weshalb er berufsbegleitend die Ausbildung zum Psychotherapeuten absolvierte. In Witten-Herdecke und an der West China University of Medical Sciences erlernte er die Akupunktur.
Ganzheitliche Betrachtungsweise und neue Herausforderungen
„Als Gynäkologe begleite ich alle Lebensphasen der Frau mit ihren Veränderungen und ggf. Beschwerden“, sagt Dr. Lengies über den Kern seiner Arbeit. Um den Frauen auch in den Wechseljahren entsprechend alternativ begegnen zu können, ließ er sich zum Therapeuten für naturidentische Hormone ausbilden. In dieser Zeit als Frauenarzt und Psychotherapeut entwickelte sich aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrungen seine ganzheitliche Betrachtungsweise. Für Dr. Lengies die Voraussetzung, die Patientinnen so umfänglich zu erfassen, um die reale Ursache bestehender Beschwerden zu ergründen. Das sieht er selbst gut beschrieben im Zitat von Lessing: „Die edelste Beschäftigung des Menschen ist der Mensch.“
Die Geburt seiner Enkeltochter führte ihn in den Osten. In Sachsen, sagt er, begegnete er vielen Menschen, die das Herz am gleichen Fleck tragen, wie die sächsische Hebamme vor Jahrzehnten im St. Johannes-Hospital Duisburg. „Lebendigkeit, Flexibilität und Begeisterungsfähigkeit beschreiben ihn am besten“, sagt Dr. Lengies, der ab 1. August die gynäkologische Praxis im MVZ leiten wird.